Vortrag »Grenzüber-schreitungen – Emmy Hennings«
Am 12. Juni 2025 ist Bärbel Reetz mit dem Vortrag »Grenzüberschreitungen – Emmy Hennings‘ Weg in die europäische Avantgarde« an der Europa-Universität Flensburg zu Gast. Im Rahmen einer Tagung widmet sie sich der faszinierenden Lebensgeschichte von Emmy Hennings – Dichterin, Performerin und Mitbegründerin des Dadaismus. Ihr Vortrag basiert auf der vielbeachteten Biographie „Emmy Ball-Hennings. Leben im Vielleicht“, in der Reetz das Leben dieser außergewöhnlichen Frau zwischen Kunst, Rebellion und der Suche nach Sinn und Orientierung eindrucksvoll nachzeichnet.
Ich lebe im – Vielleicht / Bin eine stumme Frage …
Die so schreibt, ist eine poetische Maskenspielerin, eine, die in ihrem ungewöhnlichen Leben viel gefragt und noch mehr gewagt hat: Emmy Hennings (1885 – 1948).
Aus der kleinbürgerlichen Enge Flensburgs treibt ihre Weglaufsucht sie mit Wandertheatern durch Deutschland, auf die Bühnen europäischer Varietés und Cabarets, in die Abgründe von Drogen, Prostitution und Gefängnis, in die schrille Berliner und Münchner Vorkriegsboheme.
1915 emigriert sie mit Hugo Ball nach Zürich, begründet mit ihm das „Cabaret Voltaire“ – die Keimzelle des Dadaismus. Irrlichtert durch die politisch-journalistische Emigrantenszene um Ball und Ernst Bloch in Bern, begegnet Hermann Hesse im Tessin.
Die Namen ihrer Freundinnen und Gefährten lesen sich wie eine Enzyklopädie europäischer Avantgarde.
Seit 1920 lebt sie im Tessin und in Italien. Reist ruhelos. Schreibt rastlos. Immer auf der Suche. Ihren Vielfachheiten auf der Spur. Bis der Faschismus dem unruhigen Nomadenleben ein Ende setzt.
Tagungsprogramm Europa-Universität Flensburg

Bärbel Reetz »Emmy Ball-Hennings: Leben im Vielleicht«
Details
Das Buch "Emmy Ball-Hennings: Leben im Vielleicht. Eine Biographie" erschien im Suhrkamp Verlag (Mai 2001).